Tipps für die Modefotografie

Tipps und Tricks zur Modefotografie

Was ist die Modefotografie?

Egal, ob auf Social Media, in Fashionmagazinen oder auf Plakaten, jeder kennt die aufwendig und artifiziell erstellten Bilder der Mode- und Fashionbranche. Die Modefotografie kombiniert die Produkt-, Porträt- und künstlerische Fotografie und stellt damit eine Symbiose von Kunst und Kommerz dar, da sie meistens den Zweck der Werbung und des Verkaufs vereint. Nachdem die künstlerische Form der Modefotografie jahrzehntelang nicht anerkannt wurde und die Fashionfotografie unter Insidern eher sogar als verpönt galt, kann man doch seit einigen Jahren davon sprechen, dass dieses Genre in den Kanon der Künste aufgenommen wurde. Im Gegensatz zur Produktfotografie hat die Fashionfotografie nicht den Anspruch der Echtheit, sondern stellt vielmehr die perfekte Inszenierung des Schönen in der Werbefotografie dar. Hier ist der Name Programm; die Modefotografie präsentiert Kleidungsstücke, Schuhe, Accessoires oder auch ganze Outfits.

10 Tipps für die Modefotografie

Egal, wie pompös und aufwendig einige Bilder aus der Modefotografie erscheinen, wir haben 10 Tipps und Tricks für dich zusammengestellt, mit denen auch du in kurzer Zeit und mit überschaubarem Aufwand den Einstieg in die Fashionfotografie schaffst. Schritt für Schritt nehmen wir dich in den Workflow mit, skizzieren die wichtigsten Eckpunkte und stellen dir nützliches Kamera Equipment für dein Vorhaben vor:

  1. Von der Idee zum fertigen Foto: Moodboards
  2. Der Workfow im Überblick: Was es als Modefotograf zu beachten gilt
  3. Die beste Kamera und das passende Objektiv für die Modefotografie
  4. Die Kameraeinstellungen
  5. Setauswahl und Location
  6. Die richtige Lichtsetzung bei der Fashionfotografie
  7. Models und das Posing
  8. Die Arbeit mit Accessoires und Requisiten 
  9. Die Bildbearbeitung: Verleihe deinen Fotos den letzten Schliff
  10. Neue Inspiration und Vorbilder für die Modefotografie
  11. Das perfekte Modefoto

1. Von der Idee zum fertigen Foto: Moodboards

Bevor du dein erstes Fashionshooting planst, solltest du dich vorbereiten. Prüfe, ob du das passende Kamera Equipment hast und überlege, wie du dein Model in Szene setzen möchtest. Die Anfertigung eines Moodboards kann dir vorab helfen deine Ideen zu strukturieren und zu sammeln. Auf einem Moodboard sammelst du Ideen und Bildern von anderen Fotografen und Shootings, zu Models, Posen, Haarstylings und Make-Ups sowie natürlich auch zur Mode selbst. Das Erstellung kann digital oder ganz klassisch auf einem weißen Blatt Papier mit Ausschnitten aus Fashionmagazinen und Co. erfolgen. Das Moodboard hilft dir ein besseres Gefühl für dein anstehendes Shooting zu bekommen und so kannst du auch deine Gedankengänge direkt mit allen Beteiligten besprechen: Model, Visagistin und allen weiteren Anwesenden an deinem Set. Bedenke, dass du der Künstler bei deinen Aufnahmen bist. Lass deiner Kreativität und Fantasie freien Lauf und überlege dir, wie du deinen eigenen Stil entwickeln kannst.








2. Der Workflow im Überblick: Was es als Modefotograf zu beachten gilt

Nachdem du deine Ideen auf einem Moodboard gesammelt und du eine Vision zum Fotoshooting entwickelt hast, gilt es einen groben Zeitplan zu erstellen und die typischen W-Fragen zu beantworten:

  • Was möchte ich fotografieren?
  • Wen möchte ich fotografieren?
  • Wo möchte ich fotografieren?
  • Wann findet das Shooting statt?
  • Was benötige ich an Accessoires, Requisiten, etc.?
  • Wie möchte ich das Shooting durchführen?

Eine gute Vorbereitung sorgt für ein entspanntes Shooting! Dir sind bei deinen Fotos keine Grenzen gesetzt, weswegen jede der Fragen gut überlegt beantwortet werden sollte. Behalte dabei dein Ziel vor Augen und ziehe Zwischenbilanz, ob du an alles gedacht hast. Überraschende Faktoren werden meistens sowieso hinzukommen. Bevor das Fotoshooting tatsächlich beginnt, solltest du einige Testaufnahmen machen, um die Lichtverhältnisse und dein Set nochmal final zu prüfen. Unschöne Schatten lassen sich bei der Postproduktion nur aufwendig korrigieren, weswegen sich diese Vorarbeit unbedingt lohnt! Hast du an alles gedacht? Hier findest du die wichtigsten Themen nochmal im Überblick.

3. Die beste Kamera und das passende Objektiv für die Modefotografie

Endlich kann es losgehen! Du entscheidest, mit welchem Kamera Equipment du dein Modeshooting starten möchtest. Hilfreich sind beispielsweise Kameras, die eine hohe Auflösung, die beste Schärfentiefe und einen hohen ISO-Wert bieten. Auch eine spiegellose Kamera kann hier eine gute Wahl sein .

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SONY A7R MARK IV A

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PANASONIC LUMIX DC-S5

  • 24,2 Megapixel Sensor
  • 96 Megapixel Modus
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Für Mode- und Beautyshootings sollte ein gutes Zoomobjektiv zur Grundausstattung zählen . Dazu ergänzend kann auch ein Prime-Objektiv, also eine Festbrennweite, und auch ein Teleobjektiv eine gute Ergänzung deines Equipments darstellen.

CANON RF 24-70MM F/2.8 L IS USM
  • RF Mount
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SONY FE 24-105MM F/4.0G OSS

  • Kompakte Bauweise
  • OSS Stabilisierung
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4. Die Kameraeinstellungen

Am Ende kommt es auf die richtigen Kameraeinstellungen sowie auf die Belichtung an. Es ist empfehlenswert im RAW-Format zu schießen, damit die Fotos nicht vorab schon komprimiert werden und dir alle Möglichkeiten für die Nachbearbeitung zur Verfügung stehen. Im RAW-Format zu fotografieren, bedeutet aber auch eine größere Datenmenge, weswegen du auf jeden Fall eine zweite Speicherkarte mit ausreichend Speicherplatz beim Fotoshooting dabeihaben solltest.
Mit einem Weißabgleich stellst du sicher, dass du eine möglichst realitätsnahe Farbwiedergabe erhältst. Der manuelle Weißabgleich ist von Kameramodell zu Kameramodell unterschiedlich, weswegen du diesen Schritt im Zweifelsfall vorab nochmal im Benutzerhandbuch nachschlagen solltest. Mit dem Weißabgleich stellst du sicher, dass dein Bild am Ende weder zu gelbstichig noch zu blaustichig wirkt. Für den Weißabgleich solltest du eine Graukarte oder ein weißes Blatt Papier am Set parat halten.

5. Setauswahl und Location

Wo soll das Shooting stattfinden? Zunächst solltest du dir überlegen, ob das Shooting drinnen oder draußen stattfindet. Daran schließt sich dann die Frage an, ob du abhängig von Witterungsbedingungen und Lichtverhältnissen bist. Möchtest du tagsüber draußen shooten, prüfe vorab, ob es sich bei deiner Location um einen belebten Ort handelt und ob das förderlich oder eher hinderlich ist. Beliebt sich beispielsweise bunte Graffitiwände und auch sog. „lost places“, also zum Beispiel stillgelegte Industriestandorte. Je nach Art der Inszenierung können Outdoor Spots eine ganz eigene Note für dein Modefotoshooting bedeuten.
Wenn du dich für ein Studio entscheidest, hast du die besten Möglichkeiten für die Beleuchtung. Du bist unabhängig von Wetter und Zeit und kannst auch auf schwierige Fotosituationen, wie den Umgang mit Mischlicht, einfach verzichten. Du benötigst noch Tipps zur Studio-Fotografie? Alle Infos haben wir Hier für dich gebündelt.


6. Die richtige Lichtsetzung bei der Fashionfotografie

Wie immer in der Fotografie spielt auch bei der Modefotografie die Lichtsetzung eine bedeutende, wenn nicht sogar entscheidende Rolle. Wenn du dich in einer klassischen Studiosituation befindest, ist der Einstieg mit einer Softbox oft der leichteste. Softboxen sind Aufsätze aus Stoff, die das Blitzlicht reflektieren und somit weicher machen. So kann ein gleichmäßiges Licht entstehen. Aber auch Reflektoren und Diffusor sind sehr hilfreich. Wenn du dich vorher mit der Lichtsetzung noch nicht beschäftigt hast, informiere dich vorab wie du mit Führungslicht, Spitzlicht und Aufhellern umgehst.

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Natürlich kannst du auch mit extremen Lichtverhältnissen spielen. Deiner Kreativität sind bei der Mode- und Fashionfotografie keine Grenzen gesetzt! Wenn es der zu präsentierenden Mode dienlich ist, kannst du auch stimmungsvolle Bilder mit schwacher Beleuchtung oder starken Kontrasten erzeugen.

7. Models und das Posing

Je nachdem, was präsentiert werden soll, ist das Model und das Posing ein wichtiger Faktor. Die Rolle des Fashionmodels gilt auch heutzutage noch als heiß diskutiert. Auch wenn das Model oft als „Mittel zum Zweck“ und austauschbar gilt, so bringt es manchmal auch einen ganz eigenen und besonderen Look mit. Die Modefotografie ist somit nicht nur eine kreative und aufregende Arbeit für den Fotografen, sondern auch für das Model, das vor der Kamera steht.
Das Posing ist ein entscheidender Faktor bei der Peoplefotografie. Mit gezielten Körperhaltungen können Beine länger, ein Körper femininer, ein Körperteil schmaler oder auch wuchtiger wirken. Je nachdem, welche Pose gewählt wird und in welchem Winkel du fotografierst, kannst du bewussten Einfluss auf die Perspektive und das Endergebnis nehmen.

8. Die Arbeit mit Accessoires und Requisiten

Accessoires und Requisiten können spannende Elemente in deinem Modefoto sein. Die Arbeit damit kann auch ein langweiliges und schlicht wirkenden Outfit zu einem echten Hingucker machen. Vor allem Schmuck, Hüte und Taschen können zu einem echten Eyecatcher werden. Aber natürlich kannst du auch verschiedene Hintergründe ausprobieren und mithilfe von verschiedenen Objektiven mit unterschiedlichen Bildausschnitten arbeiten.
Tipp: Dennoch gilt am Ende: weniger ist mehr! Achte darauf, dass die weiteren Bildelemente am Ende nicht von dem Kleidungsstück, das du eigentlich in Szene setzen möchtest, zu stark ablenken oder zu viele Elemente das Bild unruhig und überladen aussehen lassen. Ein guter Modefotograf weiß zudem, welche Trends gerade angesagt sind und wie er die darzustellende Mode am besten präsentieren möchte.

9. Die Bildbearbeitung: Verleihe deinen Fotos den letzten Schliff

Nach dem Shooting steht als Nächstes die Bildauswahl an: Welche Fotos sind tatsächlich so gut geworden, dass du sie final bearbeiten möchtest? Es kommt nicht selten vor, dass aus 100 Fotos am Ende nur noch 40 Aufnahmen übrigbleiben. Die grundlegende Bearbeitung kannst du in Adobe Lightroom vornehmen, bevor du dann in Adobe Photoshop mit der Retusche fortfährst. Wenn du im RAW-Format fotografiert hast, stehen dir nun alle Möglichkeiten zur Verfügung: Du kannst die Graduationskurve einstellen, du kannst Kontraste anpassen, du kannst einzelne Bildbereiche selektiv auswählen und die Sättigung beispielsweise aufhellen oder auch einen artifiziellen Look mithilfe von Filtern kreieren. Was auch immer dir vorschwebt – hier hast du alle Möglichkeiten, um dich auszuprobieren und um die Mode bestmöglich in Szene zu setzen. Aber: Die Postproduktion kann nur so gut sein, wie dein Set und die ursprünglichen Aufnahmen. Im Nachhinein Falten in der Kleidung oder eine schlecht liegende Haarsträhne herauszuretuschieren, ist oft aufwendig und erfordert ein gewisses Know-how im Umgang mit den Werkzeugen bei Lightroom und Photoshop.

10. Neue Inspiration und Vorbilder für die Modefotografie

Egal, ob im Internet, in Hochglanzzeitschriften, im TV oder in deinem Alltag – Mode findet überall ihren Platz. Schaue dir immer wieder die Werke anderer Fotografen an und hole dir Inspiration aus ganz egal welchem Bereich, recherchiere und fotografiere so viel wie möglich! Selbst wenn du nur einige schnelle Aufnahmen mit deinem Handy machst, es ist jederzeit möglich sich weiterzuentwickeln und etwas Neues auszuprobieren. Versuche dich vielleicht auch selbst einmal vor der Kamera und bekomme so ein besseres Gespür dafür, welche Anweisungen einem Model beispielsweise hilfreich sind, wann ein Licht blendet oder was ein Fotoshooting auch stört. So kannst du dein nächstes Fotoshooting dahingehend schon optimieren. Finde vor allem deinen eigenen Stil. Was macht deine Aufnahmen aus? Hast du etwas, das deinen Aufnahmen deine unverkennbare Handschrift verpasst?






11. Das perfekte Modefoto

Längst geht es bei der Modefotografie um mehr, als „nur“ Mode zu fotografieren. Die Kleidung steht zwar nach wie vor im Hintergrund, doch das Foto muss mehr können als nur den Moment festzuhalten: Es soll ein Lebensgefühl vermitteln und im Idealfall den Betrachter dazu inspirieren, das Kleidungsstück zu erwerben, um genau dieses Lebensgefühl auch zu erhalten. Ein Foto, das ein sommerliches Outfit bei strahlendem Sonnenschein zeigt, vermittelt automatisch ein Gefühl von Urlaub – und wer möchte dieses Gefühl nicht auch haben?

  • Dein perfektes Foto ist nicht nur ausdrucksstark, sondern zeigt deinen individuellen Stil.
  • Beim Fotografieren hast du grundlegende Fotografie-Techniken beachtet und hast alles ausreichend vorbereitet.
  • Du hast dir genug Raum für Kreativität gelassen und auch spontan einige Aufnahmen probiert.
  • Du hast dein Model ausreichend angeleitet und bist auch zwischendurch mal hinter der Kamera hervorgetreten und hast Zwischenbilanz gezogen.
  • Du hast im passenden Format fotografiert und hast somit alle Freiheiten bei der Postprodukten.
  • Dein Modefoto präsentiert nicht nur Kleidung, sondern vermittelt ein Lebensgefühl.

Hast du schon dein perfektes Modefoto geschossen?


Modefotografie 10


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