Lerne Henk kennen, unseren Account Manager aus der b2b-abteilung mit einer Leidenschaft für militärische Luftfahrt Fotografie
Henk Tito arbeitet bereits seit 14 Jahren für Kamera Express. Er begann 2008 als Verkäufer in unserer Niederlassung in Amsterdam. Dort stieg er schnell zum Filialleiter auf. Mit der Zeit entwickelte Henk ein zunehmendes Interesse für die geschäftlichen Belange des Unternehmens, weshalb er seit einigen Jahren als Account Manager in unserer B2B-Abteilung tätig ist.
Bereits lange bevor Henk seine Karriere bei Kamera Express begann, hegte er eine Leidenschaft für die Fotografie. Vor allem für die militärische Luftfahrtfotografie. Die Imposanz, die Geschwindigkeit und der mit der Militärluftfahrt verbundene, kraftvolle Geräuschpegel üben auf Henk eine intensive Faszination aus, jedoch sind es gerade diese Aspekte, mit denen die perfekte Aufnahme zu einer echten Herausforderung gerät. Wenn auch Sie mit der militärischen Luftfahrtfotografie beginnen möchten, können Sie für den Einstieg sicherlich einige nützliche Tipps gebrauchen. Henk verrät Ihnen daher gerne seine wertvollen Tipps und Tricks für das Fotografieren von Militärflugzeugen.
Spezialisierung | Ausrüstung und Einstellungen | Bucketlist | Tipps
‘’Was ich an der Militärluftfahrt liebe, sind die Action, die Imposanz, der kraftvolle Geräuschpegel und die atemberaubende Geschwindigkeit, die unweigerlich mit ihr verbunden sind. Es geht alles so schnell, bisweilen sogar schneller als der Schall!’’
Spezialisierung: Militärische Luftfahrt
In den 1970er Jahren, als ich noch ein kleiner Junge war, ging ich mit meinem Vater zu den Tagen der offenen Tür auf dem Militärflugplatz in Soesterberg. Dieser Besuch hat mich entscheidend und nachhaltig beeindruckt. Denn nach diesem Ereignis wuchs mein Interesse an Militärflugzeugen. Bald kombinierte ich das Flugzeugspotting, also das Beobachten von Flugzeugen, mit der Fotografie, und mein Hobby nahm stets ernsthaftere Züge an.
Was mich an der „Military Aviation“, also der Militärluftfahrt, so fasziniert, ist die damit verbundene Action, ihre Imposanz, der beeindruckende Geräuschpegel und die atemberaubende Geschwindigkeit. All dies reizt mich und daher besuche ich gerne militärische Veranstaltungen und Events im In- und Ausland. Ich bin beispielsweise regelmäßig in England und werde bald wieder in die Schweiz reisen, um für die Schweizer Luftwaffe in den Bergen zu fotografieren. Eine solche Veranstaltung macht Spaß, weil einem die Demo-Teams alles Mögliche zeigen, aber für mich geht es auch um die atmosphärische Gesamtwirkung eines solchen Events.
Ich suche gerne nach Orten und Situationen, im Rahmen derer tatsächlich etwas Interessantes passiert. Wenn ich demnächst zu einer Veranstaltung in die Schweiz reise, ist dies mit einem anspruchsvollen Aufstieg in die Berge verbunden. Der höher gelegene Standort ermöglicht es mir, die vorbeifliegenden oder unter mir befindlichen Militärflugzeuge zu fotografieren. Ich versuche stets, Aufnahmen zu machen, die sich von den herkömmlichen Bildern in diesem Bereich unterscheiden. Da ich bereits seit längerer Zeit fotografiere, habe ich oft die Möglichkeit, bei Veranstaltungen einen Presseausweis zu erhalten. Dieser eröffnet Ihnen natürlich gleichzeitig einen guten Platz zum Fotografieren. Doch meist suche ich mir dann schon am zweiten Tag einen anderen Standort für meine Aufnahmen. Auf diese Weise sorge ich für einzigartige Bilder, die bei solchen Veranstaltungen nicht jedem Fotografen gelingen.
Ausrüstung und Einstellungen
Ich selbst fotografiere mit einer Spiegelreflexkamera, aber wenn Sie jetzt mit der militärischen Luftfahrtfotografie beginnen möchten, würde ich Ihnen raten, mit einer Systemkamera zu fotografieren. Schnelligkeit ist enorm wichtig: Schnelligkeit in Ihrer Kamera und Schnelligkeit im Autofokus. Es geht alles so schnell, bisweilen sogar schneller als der Schall. Ihr System sollte schnell genug sein, um damit Schritt zu halten. Außerdem brauchen Sie ein Objektiv mit vielen Millimetern Brennweite. Ich selbst fotografiere an sich stets mit mindestens einem 400-mm-Objektiv und bisweilen sogar mit einem 500-mm-Objektiv. Diese Objektive haben beide einen festen Brennpunkt, da ich zu 90 % mit einem festen Brennpunkt fotografiere. Für manche Fotografen stellt dies eine Beeinträchtigung dar, da man in diesem Fall nicht zoomen kann, und zudem ist mit einem solchen Objektiv auch ein gewisser Kostenaufwand verbunden. Auch Sigma stellt hochwertige Objektive mit einer Brennweite von bis zu 500 mm her, die Sie sehr gut im Bereich der Luftfahrtfotografie verwenden können.
‘’Die Luftfahrtfotografie bietet enorm viele Möglichkeiten, um mit den Kameraeinstellungen zu experimentieren”
Neben der richtigen Ausrüstung sind auch eine gute Vorbereitung und geeignete Kleidung wichtig; vor allem dann, wenn man in der freien Natur unterwegs ist. Vergessen Sie dabei nicht, eine regenfeste Tasche mitzunehmen. Ich verwende eine Nikon D850 und mein 500-mm-Teleobjektiv, habe aber auch ein 70-200-mm-, ein 24-70-mm- und ein 17-35-mm-Objektiv dabei. Meist werden die Tage recht lang und arbeitsintensiv und daher achte ich auch immer darauf, dass ich zusätzliche Akkus und Speicherkarten dabei habe, und ich bin auch immer sehr froh über meinen Klapphocker, der es mir ermöglicht, mich zwischendurch hinzusetzen. Stellen Sie also sicher, dass Sie mit einem wasserdichten und geräumigen Rucksack ausgestattet sind.
Die Luftfahrtfotografie bietet Ihnen enorm viel Spielraum, um mit Einstellungen zu experimentieren, beispielsweise mit der Verschlusszeit. Beim Fotografieren eines Düsenjägers braucht man beispielsweise eine sehr kurze Verschlusszeit, aber bei einem Hubschrauber benötigt man hingegen eine längere Verschlusszeit, da man sonst die Propeller nicht sieht. Was die Einstellungen betrifft, so findet man sich beim Fotografieren von Hubschraubern schnell bei 22 oder 32 Blendenstufen wieder. Und Sie sollten zudem auch auf Ihren ISO-Wert achten. Tagsüber, bei langen Verschlusszeiten, sollte ein möglichst niedriger ISO-Wert eingestellt werden. Ansonsten werden Ihre Fotos schnell überbelichtet. Dies können Sie gegebenenfalls durch die Verwendung eines ND-Filters vermeiden.
Außerdem fotografiere ich immer im RAW-Format, da dies bei der Nachbearbeitung viele Vorteile bietet. Sie haben mehr Farbtiefe und können Ihre Aufnahme bei Über- oder Unterbelichtung leichter korrigieren. Ich selbst arbeite mit Photoshop und achte bei der Nachbearbeitung auf den Weiß- und Schwarzpunkt, die Balance im Foto, die Farbtemperatur und den Kontrast. Wenn ich mit dem Foto zufrieden bin, versehe ich es mit meiner Signatur, übertrage es in eine JPEG-Datei und stelle das Bild auf meiner Website ein.
Bucketlist
Ganz oben auf meiner To-do-Liste steht das Fotografieren auf einem Flugzeugträger. Leider ist mir dies bislang noch nicht geglückt, aber ich bin zuversichtlich, dass dies irgendwann in naher Zukunft passieren wird!
‘’Das beste Foto machen Sie beim Ausatmen, daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Atmung gut unter Kontrolle haben.”
Tipps & tricks
Da es um Militärfotografie geht, spielt natürlich auch Geschwindigkeit eine große Rolle. Ich arbeite nie mit einem Stativ, denn alles, was ich im Bild festhalten will, verschwindet in einem rasanten Tempo. Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Kamera oder Ihr Objektiv über eine gute Bildstabilisierung verfügt. Ein guter Autofokus ist ebenfalls sehr wichtig. Sie möchten, dass der Autofokus Ihr Motiv schnell erfasst und dass der Fokus dem Motiv folgt. Man lernt, sich der Bewegung und der Geschwindigkeit des Flugzeugs anzupassen, indem man entsprechende Erfahrungen sammelt. Ich arbeite auch immer mit einer bestimmten, eigens für die Fotografie konzipierten Atemtechnik. Die Kontrolle Ihrer Atmung kann Ihnen helfen, wenn Sie ohne Stativ arbeiten. Sie halten dabei nicht den Atem an, was eine natürliche Reaktion ist. Sie atmen aus, halten die Luft an und machen dann das Foto.
Um Geschwindigkeit einzufangen, arbeiten Sie grundsätzlich mit einer kurzen Verschlusszeit. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, wählen Sie eine kurze Verschlusszeit, aber wenn Sie experimentieren und mehr Bewegung ins Bild bringen möchten, entscheiden Sie sich für eine etwas längere Verschlusszeit. Sie möchten ein Flugzeug statisch im Bild festhalten? Dann können Sie das Bild mit einer Verschlusszeit von einer 2000stel Sekunde aufnehmen. Sie können jedoch auch eine längere Verschlusszeit wählen, falls das Flugzeug an einem Hintergrundmotiv vorbeidüst. Bei einem Hubschrauber brauche ich bisweilen nur eine Verschlusszeit von einer 30stel Sekunde, um den gesamten Rotor ausdrucksstark ins Bild zu setzen.
Wenn Sie ein Anfänger in der Luftfahrtfotografie sind und kein 400 mm- oder 500 mm-Objektiv besitzen, können Sie auch mit Aufnahmen aus der zivilen Luftfahrt beginnen. Auf der Polderbahn von Schiphol ist ein 70-200mm-Objektiv ausreichend. Die Flugzeuge, die man dort sieht, sind groß, stehen auf dem Boden oder landen gerade. Es macht viel Spaß, mit diesen Motiven zu beginnen und seine Kenntnisse fortlaufend durch Experimentieren zu verbessern. Es gibt auch großartige Communities in den sozialen Medien, denen Sie beitreten können, und in den Niederlanden besteht sogar die Möglichkeit, sich einem Zusammenschluss von Flugzeugspottern einer Airbase anzuschließen. Dies ist eine schöne Gelegenheit, um in Kombination mit der Fotografie interessantes Wissen über die Luftfahrt zu sammeln, neue Leute zu treffen und gemeinsam spannende Erlebnisse zu teilen.
Wo sie mich finden
Websites: airshowaviation.com | www.protito.com