5 Techniken für die Landschaftsfotografie

Im Bereich der Landschaftsfotografie kannst du auf allerlei Techniken zurückgreifen, mit denen deine Fotos noch schöner werden. Dabei helfen wir dir natürlich gerne und rücken im Folgenden fünf Techniken in den Fokus. In diesem Artikel erfährst du mehr über Focus Stacking, Exposure Bracketing, Panorama Stitching, das Erstellen einer Timelapse und den 80-Megapixel-Hochauflösungsmodus von Panasonic.

Focus Stacking | Exposure BracketingPhoto StitchingTimelapsePanasonic 80-Megapixel-Hochauflösungsmodus


Focus Stacking

Die Bildbearbeitungstechnik des Focus Stacking ermöglicht es dir, auf einfache Weise mehrere Fokuspunkte in einem Foto zu kombinieren. Somit kannst du verschiedene Teile des Fotos gestochen scharf erscheinen lassen, ohne auf Bildbearbeitungsprogramme wie Adobe Photoshop oder Lightroom zurückzugreifen. Die Scharfstellung übernimmt die Kamera selbst. Du erstellst eine Aufnahme im Focus-Stacking-Modus, doch tatsächlich nimmt die Kamera mehrere Bilder auf, bei denen jeweils ein anderer Teil des Bildes scharfgestellt ist. Anschließend werden all diese Fotos "übereinandergestapelt" und zu einem einzigen Bild zusammengefügt, das sich vom Vordergrund bis zum Hintergrund durch eine exzellente Bildschärfe auszeichnet. Du kannst hierbei auch selbst bestimmen, wie weit das Bild scharfgestellt werden muss, wenn die Bildschärfe nicht über das gesamte Bild erforderlich ist. Mit dieser Funktion profitierst du folglich von einem breiten Spektrum an kreativen Möglichkeiten. Die nachfolgend genannten Panasonic Lumix Kameras sind mit einem Focus-Stacking-Modus ausgerüstet: G80GX80 (nach Firmware Update), FZ2000, LX15GH5 und die G9.


Exposure Bracketing

Eine weitere Technik, die in der Landschaftsfotografie Anwendung findet, ist das Exposure Bracketing. Hierbei erstellst du von derselben Bildkomposition mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen und gestalten auf dieser Grundlage das perfekte Foto. Die richtige Belichtung von Aufnahmen ist häufig eine Herausforderung. Mit der Exposure-Bracketing-Funktion wird diese Aufgabe um ein Vielfaches einfacher und die Ergebnisse sind meist hervorragend. Sowohl die hellen als auch die dunklen Elemente eines Bildes werden von dem Bildbearbeitungsprogramm überlagert und miteinander verrechnet, wodurch kein Bild durch Über- oder Unterbelichtung verloren geht. Eine ideale Technik für die Landschaftsfotografie, bei der du alle Farben und Kontraste zur Geltung bringen möchtest. Wir verdeutlichen dies im Beispiel.  

Du kannst entscheiden, wie viele Fotos du mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen aufnimmst, um daraus ein einziges Foto zu erstellen. Häufig sind dies ungefähr drei Fotos mit -1 Belichtungsstufe, 0 Belichtungsstufen und +1 Belichtungsstufe. Viele Kameras sind mit einer praktischen Funktion ausgestattet, mit der du diese Einstellungen vornimmst und dabei auch angibst, wie viele Fotos du erstellen möchtest. Eine weitere Möglichkeit, die gegebenenfalls noch bessere Ergebnisse erzielt, besteht darin, die Kamera manuell einzustellen und anschließend eine Anzahl von Fotos mit unterschiedlichen Belichtungseinstellungen aufzunehmen. Somit hast du noch mehr Kontrolle über das Ergebnis deiner Aufnahmen. Bitte beachte dabei, dass diese Fotos mit einem Nachbearbeitungsprogramm wie Adobe Lightroom zusammengefügt werden müssen. Sicher hast du an deiner Kamera schon einmal Unter- und Überbelichtungen erkannt. Im nachfolgenden Bild siehst du die bekannte gepunktete Linie mit Zahlen, die Belichtungsstufen angeben und die Exposure-Bracketing-Funktion auf einer Canon Spiegelreflexkamera.

Das menschliche Auge sieht mehr, als das, was deine Kamera in einer einzigen Aufnahme erfassen kann und erkennt selbst im tiefsten Schatten noch Details, denn es stellt unter solchen Umständen durch Veränderung der Pupille die "Blende" nach (Adaption). Die Exposure-Bracketing-Technik ermöglicht dir, dieses Verhalten zu imitieren und die hohen Kontraste in einem Foto einzufangen. Daher ist das Exposure Bracketing bei HDR-Fotografen eine äußerst beliebte Technik. HDR (High Dynamic Range) Fotografie erfreut sich bereits seit einigen Jahren großer Beliebtheit. HDR-Fotos erscheinen häufig als stark bearbeitete, farbenfrohe Fotos, jedoch hängt ihr Erscheinungsbild stark davon ab, wie du die Fotos bearbeitest. Erkunde mit deiner Kamera die schönsten Landschaften und mache dabei ausgiebig von der Bracketing-Technik Gebrauch.


Photo Stitching

Du möchtest gerne ausdrucksstarke Landschaftsaufnahmen erstellen, hast jedoch kein Weitwinkelobjektiv zur Hand? Oder möchtest du eine hochauflösende Aufnahme erstellen, um diese später als großformatigen Wandschmuck zu nutzen? Dann ist Photo Stitching die geeignete Lösung. Aber was bedeutet dies genau? Photo Stitching umfasst im Wesentlichen eigentlich nicht viel mehr als das Zusammenfügen mehrerer kleiner Einzelaufnahmen zu einer einzigen, neuen Abbildung.

Dir stehen verschiedene Bildbearbeitungsprogramme zur Verfügung, die dazu geeignet sind, aus mehreren Einzelaufnahmen eine einzige große Fotografie zu erstellen. Photo Stitching ist in verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen wie Adobe Lightroom CC und Adobe Photoshop CC eine integrierte Option, jedoch gibt es auch einige Programme, die speziell für das Kombinieren von Aufnahmen konzipiert sind, darunter beispielsweise Gigapan Stitch und Autopano Pro.

Trotz der verschiedenen Softwareprogramme, die sich jeweils durch individuelle Funktionen auszeichnen, sind einige universelle Regeln zu beachten, um Fotos gut "stitchen" zu können. Zunächst ist es wichtig, sämtliche Fotos im manuellen Modus und mit denselben Einstellungen aufzunehmen. Auf diese Weise kann das Bearbeitungsprogramm die Aufnahmen bestmöglich verarbeiten und auf ihrer Grundlage ein einziges Foto erstellen. Falls zwischen den verschiedenen Fotos beispielsweise Belichtungsunterschiede erkennbar sind, bleiben diese im finalen Foto teilweise sichtbar. Daher ist es auch wichtig, dass du die Nachbearbeitung, die du an einem der Fotos aus der Serie vornimmst, auf alle Aufnahmen anwendest, die du für das endgültige Foto verwendest. Falls du beispielsweise den Weißabgleich auf einem der Fotos wärmer einstellst, muss diese Einstellung auch auf allen übrigen Fotos vorgenommen werden.

Bei der Erstellung der Aufnahmen ist es wichtig, dass sich die Fotos zu mindestens 30% überlappen, damit das Bildbearbeitungsprogramm die Bilder zusammenfügen kann. Es ist möglich, sämtliche Aufnahmen direkt aus der Hand zu schießen; um ein besseres Ergebnis zu erzielen, solltest du die Kamera jedoch vorzugsweise auf einem Stativ mit einem Panoramakopf oder einem Tilt-Pan-Kopf platzieren. Falls du eine professionelle Herangehensweise bevorzugst oder Aufnahmen mit einer extrem hohen Auflösung erstellen möchtest, solltest du dich für einen robotisierten Panoramakopf von Gigapan entscheiden.

 


Timelapse-Aufnahmen

Beim Erstellen einer Zeitraffer- oder Timelapse-Aufnahme gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Dies beginnt bereits bei der Vorbereitung und der Auswahl eines geeigneten Aufnahmeorts. Stelle sicher, dass du nicht nur eine gute Vorstellung von dem Aufnahmeort hast, sondern auch davon, was sich in den nächsten Stunden in deiner Aufnahme verändern wird. Zudem solltest du dir bewusst sein, dass die Erstellung einer Timelapse sehr zeitaufwändig ist. Es ist daher wichtig, dass du dich mit mehreren Akkus ausstattest. Es wäre natürlich schade, wenn du deine Arbeit unterbrechen müsstest, nur weil dein Akku leer ist. Zum unverzichtbaren Zubehör für die Erstellung von Timelapse-Aufnahmen gehören auch ein Stativ und ein kabelloser Auslöser. Mit einem kabellosen Auslöser bist du nämlich in der Lage, auch kleinste Kamera-Verwackelungen zu verhindern.

Aber welche Kamera-Einstellungen sind bei der Erstellung einer Timelapse zu beachten? Zunächst ist es wichtig, die richtigen Einstellungen zu wählen. Dies beinhaltet, dass du sicherstellen musst, dass sämtliche Fotos gleichmäßig belichtet sind. Dies tust du, indem du die Kamera in den M-Modus versetzt und die Einstellungen manuell korrigierst, falls die Aufnahme dunkler oder heller wird. Falls deine Kamera mit einem RAW-Modus ausgestattet ist, solltest du für deine Aufnahmen vorzugsweise diesen nutzen. Damit hast du in der Nachbearbeitung mehr Freiraum, um erforderliche Anpassungen vorzunehmen. Neben den Einstellungen ist auch die Wahl der zwischen den Aufnahmen liegenden Zeit, die auch als Intervall bezeichnet wird, ein sehr wichtiges Kriterium. Diese passt du am besten an die Geschwindigkeit der Bewegung an, die du in deiner Aufnahme sehen möchtest. Möchtest du in deinen Aufnahmen beispielsweise schnelle Wolkenbewegungen zeigen? Entscheide dich dann für ein Intervall von 3 Sekunden. Möchtest du die Wolkenbewegungen lieber in normaler Geschwindigkeit festhalten? Verwende in diesem Fall ein Intervall von 5 Sekunden. Möchtest du in deinen Aufnahmen Passanten auf der Straße zeigen? Dann empfiehlt es sich, ein Intervall von 2 Sekunden zu verwenden.

Wie lange dauert die Aufnahme einer Timelapse? Dies hängt natürlich von der Art der Timelapse-Aufnahme ab. Bei einem Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang gibt es einen zeitlich deutlich begrenzten Start- und Endpunkt und du musst dabei berücksichtigen, dass du für ein paar Stunden beschäftigt sind. Falls du beispielsweise Passanten in einer belebten Einkaufsstraße oder einen strömenden Fluss festhalten möchtest, ist die Zeit schwieriger zu bestimmen. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass für ein schönes Endergebnis 25 Fotos pro Video-Sekunde erforderlich sind.

Beispiel Timelapse


Panasonic 80 megapixel High Resolution Modus

Im Jahr 2017 brachte Panasonic die Lumix DC-G9 Systemkamera auf den Markt, die insbesondere die Anforderungen von Natur- und Landschaftsfotografen erfüllt. Die Kamera ist mit einer Vielzahl neuer Funktionen ausgestattet; darunter ist der 80 Megapixel High Resolution Modus wahrscheinlich die auffallendste. Mit dieser Funktion lassen sich beeindruckende 80 Megapixel (10368x7776) Aufnahmen sowohl im JPEG- als auch im RAW-Format erstellen. Dies ist möglich, indem die Lumix G9 in schneller Folge acht Fotos hintereinander erstellt, wobei der Sensor stets nur minimal verschoben wird. Diese acht Fotos werden anschließend in der Kamera zu einem einzigen, sehr detailreichen Bild zusammengesetzt. Der High-Resolution-Modus ist insbesondere für die Landschafts- und Makrofotografie geeignet, wobei dieser Modus die Verwendung eines Stativs erfordert.

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