Gewusst wie: Stylen und Gestalten

7 Tipps und Tricks von der Studiofotografin Josefien Hoekstra

Josefien Hoekstra ist bekannt für ihre faszinierenden, farbenfrohen Studioaufnahmen. Für sie ist es wichtig, Menschen mit ihren vielfältigen Facetten zu zeigen und dabei ihre Ästhetik und Schönheit zu betonen.

In diesem How-to-Guide gibt Josefien konkrete Ratschläge, die du bei deiner eigenen Arbeit effizient unterstützen. Sie schreibt über Modelle, die Konzeption des Fotos, Styling, Posing, Licht, Farbe und Farbgele sowie die Nachbearbeitung. Josefien teilt gerne ihre Tipps, um dir zu zeigen, was möglich ist. Lese die folgenden 7 Tipps und Tricks sorgfältig durch. Mit ihnen lässt sich die Qualität deiner Studiofotos deutlich verbessern.

Wer ist Josefien Hoekstra? | Modelle | Konzept | Styling | Posieren | Licht | Farbe | Nachbearbeitung 


Tipp 1: Modelle sind Menschen wie du und ich

"Der wichtigste Teil eines Porträtfotos ist natürlich dein Motiv. Dein Modell, das du in den Fokus rücken möchten, musst du gut auf das Shooting vorbereiten. Es ist dabei sehr wichtig, dass sich die betreffende Person wohl fühlt.

In meinem Studio schaffe ich stets eine gemütliche Atmosphäre mit guter Musik, entspannter Kommunikation und einer offenen Haltung. Außerdem sorge ich dafür, dass ich selbst entspannt bin, bevor das Modell mein Studio betritt.

Wenn dein Modell entspannt ist und sich wohl fühlt, fällt es ihm leichter, eine natürliche Körperhaltung einzunehmen. Dies trägt nicht nur zu einem guten Endergebnis bei, sondern erleichtert auch das Fotoshooting.

Gute Kommunikation und Klarheit über die Erwartungen, die beide Seiten mit dem Shooting verbinden, sorgen dafür, dass keine unnötigen Spannungen entstehen. "

Tipp 2: Achte auf dein Konzept

"Je klarer und eindeutiger dein Konzept ist und damit auch die Botschaft, die du mit dem Bild vermitteln möchtest, desto besser wird dir die Umsetzung und Ausführung gelingen.

Du müsst wirklich nicht in jedem Foto ein bedeutendes Statement verpacken, aber wenn du eine klare Vorstellung davon hast, was du zeigen möchtest, kannst du diese leichter herüberbringen.

Überlege dir genau, welche Aussage du mit deiner Arbeit vermitteln möchtest. Welche Bedeutung soll das Foto haben? Selbst wenn das Fotomotiv lediglich ein Kleidungsstück ist, solltest du darüber nachdenken, wie du es so vorteilhaft wie möglich in Szene setzen kannst.

Hole dir Inspirationen bei Pinterest oder scrolle auf Instagram durch die Profile deiner Lieblingskünstler und -fotografen. Inspirationen findest du überall; Du musst nicht das Rad neu erfinden. Verleihe deinen Fotos eine individuelle Note und lasse dabei deine eigene Handschrift erkennen."

Tipp 3: Das Styling ist ausschlaggebend!

"Mit einer klaren Idee oder einem klaren Konzept ist es sofort viel einfacher, das Shooting richtig zu stylen. Denke beim Styling an das Gesamtbild: Make-up, Haare, Kleidung und Accessoires.

Fast das gesamte Styling meiner Arbeit führe ich in Eigenregie durch, da ich immer eine klare Vorstellung vom Endergebnis habe. Falls dir das Styling Probleme bereitet, kannst du dabei natürlich auch die Hilfe von Profis in Anspruch nehmen! Schaue dir deren Portfolio genau an, um zu überprüfen, ob es deiner Idee und deinem Niveau entspricht.

Ich arbeite am liebsten mit einem festen Kreis von Make-up-Artists zusammen, da ich dann davon ausgehen kann, stets optimale Ergebnisse zu erzielen.

In meinem Studio habe ich eine große Sammlung von Styling-Accessoires, angefangen bei Avantgarde-Stücken bis hin zu Casual-Artikeln von H&M und Second-Hand-Shops.

Originelle Accessoires kannst du aus allen möglichen Quellen beziehen und auf eine Weise kombinieren, die dir jedes Mal etwas Einzigartiges liefert.

Ich arbeite gerne mit und für Designer, die außergewöhnliche Kleidung entwerfen; derartige Kooperationen können sich als sehr interessant erweisen.

Bleibe daher auch offen für Modedesigner, die beispielsweise noch studieren."

Tipp 4: Pose for the camera!

"Selbst bei einem professionellen Modell können ein oder zwei Anweisungen hilfreich sein, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Schließlich weißt du selbst am besten, was du sehen möchtest, wie das Licht am besten auf das Modell fällt und was aus deiner Sicht funktioniert.

Da ich selbst Erfahrung als Fotomodell habe, gebe ich oft Posen vor. Was auch gut funktioniert, ist, zur Veranschaulichung Beispiele zu zeigen (insbesondere bei unerfahrenen Modellen) oder kleine Positionsänderungen mit Handgesten anzuzeigen.

Bereits das Senken einer Schulter oder das leichte Anheben des Kinns kann die Pose und damit das Bild komplett verändern.

Habe keine Angst, mit deinem Modell offen darüber zu kommunizieren!

Meist bitte ich meine Modelle auch, eine bestimmte Emotion oder Atmosphäre zu erzeugen.

Du kannst dann feststellen, wie sie sich bewegen und was natürlich aussieht, um schließlich entsprechende Anweisungen zu erteilen.

Musik kann dabei helfen, die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen. Das Anfassen oder das manuelle Anweisen von Posen am jeweiligen Modell selbst ist verpönt und unerwünscht. "



Tipp 5: Achten Sie auf die richtigen Lichtverhältnisse

"Um die atmosphärische Wirkung des Fotos zu bestimmen, sind die entsprechenden Lichtverhältnisse von allergrößter Bedeutung. Der Erfolg oder Misserfolg des Bildeffekts hängt davon ab, wie du das Licht einsetzt. Studiere die Beleuchtungsanordnungen und evaluiere mit Hilfe von geeigneten, ansprechenden Fotos, wie es dir gelingt, selbst eine ähnliche Anordnung zu treffen. Es ist hierbei wichtig, dass du üben und keine Angst davor hast, auch außergewöhnliche, verrückte Dinge auszuprobieren und dir dabei das entstehende Gesamtbild genau ansiehst.

Vielleicht ist das Gesicht deines Modells perfekt belichtet, jedoch nicht das Outfit, das du zeigen möchtest und dann sind einige Anpassungen erforderlich oder du musst mehr Licht hinzufügen.

Eine Kombination von harten und weichen Lichtformern erzeugt oft ein faszinierendes Bild, in dem deutlich wird, dass über die Beleuchtung nachgedacht wurde. Du kannst beispielsweise eine Softbox mit einem Spot mit Snoot kombinieren. Beginne zunächst in einem kleinen Maßstab mit 1 oder 2 Lampen und verwende verschiedene Lichtformer.

Hast du damit bereits Erfahrungen gesammelt? Dann suche dir selbst neue Herausforderungen und wage dich auch an unkonventionelle Licht-Setups.

Entdecke eine Welt neuer Möglichkeiten! Um dich mit neuen Ideen zu inspirieren, nutze auch die Möglichkeit, Workshops zu besuchen oder die Lichtschemata anderer Fotografen zu studieren."

Tipp 6: Farbe bekennen

"Ich wäre nicht ich selbst, wenn ich nicht auch einige kurze Erläuterungen der Verwendung von Farbe und Farbgel in der Fotografie widmen würde. Mit Farbgelen kannst du deinem Licht stark gesättigte Farben verleihen und mit diesen faszinierende Effekte in deine Porträts einbringen. Berücksichtige dabei die bereits vorhandenen Farben im Styling und im Hautton des Modells.

Wenn du mehr als eine Farbe verwenden, ist es ratsam, Komplementärfarben zu kombinieren. Wenn du in einem Modell Rot und Orange kombinierst, erhältst du schnell ein zu stark gesättigtes Bild mit nur einer Sorte Farbe, da die Farben zu nahe beieinander liegen.

Falls du Rot und Grün oder Orange und Blau verwendest, entsteht bereits ein völlig anderes Bild. Spiele mit Farbkombinationen und erforsche, welche Effekte diese in Ergänzung zu verschiedenen Lichtformern erzielen.

Tipp: Bist du dir unsicher? Schaue dir das Farbrad an und finde heraus, welche Farben sich gegenüberstehen! Du kannst hierbei auch die Hilfe entsprechender Apps in Anspruch nehmen. Verwende beim Arbeiten mit Farbgels vorzugsweise immer den gleichen Weißabgleich, damit du jedes Mal genau weißt, wie sich die Farben entwickeln."

Tipp 7: Die Nachbearbeitung

"Um das Bild zu perfektionieren, musst du noch einige Aufmerksamkeit auf die Nachbearbeitung legen. Spiele mit den Farben, beseitige Unebenheiten und seie auch kreativ und experimentierfreudig.

Die stärksten Porträts zeichnen sich dadurch aus, dass bei der Nachbearbeitung möglichst viele Details des ursprünglichen Fotos erhalten bleiben. Dies macht ein Foto einzigartig.

Achte also darauf, dass du dein Modell nicht in eine Barbie-Puppe verwandelst. Poren und Körperformen dürfen erkennbar bleiben! Zu perfekt ist langweilig ...

Lightroom und Photoshop sind sehr leistungsstarke Tools zum Transformieren oder Perfektionieren deiner Fotos. Verwende diese auf effiziente Weise! Im Internet findest du zahlreiche Tipps und Tricks, die dich auf deinem Weg unterstützen und zudem ist natürlich auch ein Workshop immer empfehlenswert. Es macht eigentlich keinen Unterschied, ob du dir neues Wissen im Internet oder im Rahmen eines Workshops aneignen. Hauptsache, du profitierst von einem Lerneffekt."





Wer ist Josefien Hoekstra?

Josefien Hoekstra ist eine hauptberufliche Porträtfotografin. Bereits in jungen Jahren begann sie, als Fotomodell zu arbeiten und interessierte sich für die Fotografie. Seitdem hat sie ihre Leidenschaft zur Perfektion entwickelt. Man kann sie als eigensinnige Person beschreiben, mit einer klaren Vision und einem Herz für Menschen. Charakteristisch für ihre Arbeit ist der kreative Umgang mit Licht und Farbe. In ihrer Fotografie zeigt sie gerne eine starke (weibliche) Energie. Josefien legt in ihren Arbeiten einen Fokus auf unterschiedliche Menschen und ihre faszinierenden Facetten. Sämtliche Körperformen, Größen und Hautfarben. All diese Merkmale kennzeichnen sowohl Aufträge von Privat- als auch von Geschäftskunden und auch professionelle Modelle. Sie teilt ihr Wissen gerne mit anderen, ist jedoch auch der Meinung, dass der individuelle Lernprozess niemals abgeschlossen ist. Verfolge Josefiens Arbeit auf Instagram (@josefienhoekstra) oder auf Ihrer Website www.josefienhoekstra.com


Welches Equipment benutzt Josefien?

Josefien benutzt die Canon 7D mark II seit Jahren und ist sehr positiv über diese Kamera. Ich verlange viel von dem armen Ding, aber es enttäuscht mich nie, ist sehr benutzerfreundlich und ist widerstandsfähig . Eines der am häufigsten verwendeten Objektive ist das Canon 50mm f/1.8 STM. Die Kombination aus dem niedrigen Preis, der guten Schärfe und dem guten Schärfentiefe-Effekt macht das Arbeiten mit diesem Objektiv so angenehm," erzählt sie. Zwei weitere häufig verwendete Objektive von Josefien sind das LensBaby Velvet 85 und das Sweet 80. Beide Objektive liefern einen gewissen Effekt, wodurch der Velvet eine verträumte und seidige Atmosphäre schafft. Sie verwendet die Sweet 80 gerne für kreative Porträts, da das Foto von einem scharfen Sweet Spot aus in eine weiche Unschärfe getrennt zu werden scheint .

Für Farbeffekte gibt es standardmäßig eine Reihe von Farbgelen von LEE-Filtern in Josefiens Tasche. Um für jedes Foto die beste Beleuchtung im Studio zu erzielen, verwendet sie drei Hensel Expert D500-Blitzgeräte. Zum Schluß werden die Fotos immer genau verarbeitet. Sie verwendet dazu die verschiedenen Programme, die die Adobe Creative Cloud bietet. Die Wacom Intuos ist ihr Favorit für das Retuschieren von Fotos.

Um ihre Modelle richtig fotografieren zu können, ist ein gutes Hintergrundsystem unerlässlich. Heute setzt Josefien das Bresser MB-1-Aufhängesystem ein . Insgesamt können drei Hintergrundrollen hinzugefügt werden. Mit den Ketten ist es einfach, die Rolle schnell auszurollen oder auf die gewünschte Länge zu ändern. Ihre drei Lieblingsfarben mit diesem Hintergrundsystem sind Colorama Copper , Larkspur und Buttercup . Alle drei Leinwände sind 2,72 x 11m lang.

Canon 7D mark II

Canon 7D Mark II
  • 20 Megapixel
  • Full HD 60fps
  • Schneller Autofokus
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Canon 50mm f/1.8 STM

Canon 50mm f/1.8 STM
  • Lichtstark f/1.8
  • Schneller Fokus
  • Ideal für Porträts
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Lensbaby Velvet 85

LensBaby Velvet 85
  • 85mm Objektiv
  • Lichtstark f/1.8
  • Weicher Effekt
Hier ansehen!

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