Rote-Augen-Effekt

Jeder Fotograf hat es schon einmal erlebt: Unerwünscht leuchtend rote Augen von Mensch oder Tier auf dem fertigen Bild. Doch wie entsteht der Rote-Augen-Effekt eigentlich und wie kannst du rote Augen auf Fotos vermeiden?

Rote-Augen-Effekt: Definition

Der Rote-Augen-Effekt entsteht, wenn beim Fotografieren mit Blitzlicht direkt in die Kamera geschaut wird. Dafür muss das Blitzlicht achsengleich auf das Auge treffen, der Blitz also nah und auf gleicher Höhe am Objektiv liegen.
Besonders bei dunklen und dämmrigen Lichtverhältnissen wird ein Blitz eingesetzt, um optimale Beleuchtung für die geplante Aufnahme zu schaffen. Gleichzeitig sind Pupillen bei Dunkelheit geweitet. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Blitzlicht direkt auf die Netzhaut des Auges fällt. Die gut durchblutete Netzhaut des Auges reflektiert das eintretende starke Blitzlicht als rotes Licht – der Rote-Augen-Effekt entsteht.
Besonders häufig tritt der Rote-Augen-Effekt in der Porträtfotografie bei Nutzung von Kameras mit integriertem Blitz auf.

Rote Augen vermeiden – 4 Tipps für dein Fotoshooting

Rote Augen auf Fotos lassen sich mit einigen Tipps und Tricks vermeiden. Hier erfährst du, wie du das Blitzlicht richtig einsetzt, dein Studio alternativ ausleuchtest oder wie dein Modell mithelfen kann, um den Rote-Augen-Effekt gar nicht erst auftreten zu lassen.

1. Blitzlicht vermeiden – andere Lichtquellen nutzen

Die einfachste Möglichkeit, rote Augen auf Fotos zu vermeiden, ist, nicht unter Einsatz von Blitzlicht zu fotografieren. Fotografiere bei ausreichendem Tageslicht und nutze alternative Lichtquellen, um deine Fotografie Umgebung umfassend auszuleuchten. Je mehr Licht in der Umgebung, desto kleiner ist die Pupille deines Modells – und desto weniger Licht kann sie reflektieren. Ideal für eine umfassende Ausleuchtung deines Studios sind Studio Dauerlicht Sets, mit denen du passgenau die Lichtintensität schaffen kannst, die du benötigst. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Möglichkeiten, die dir Blitz- oder Dauerlicht bei der Portraitfotografie bieten, findest du bei unseren Fotografie-Tipps.

BRESSER BR-2240 TAGESLICHT-SET
  • Geeignet für Portraits
  • Tageslichtlampe
  • Farbtemperatur von 5500 K

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BRESSER BR-2250 LED-STRIPLIGHT TAGESLICHTSET
  • Längliche LED-Leuchten
  • Neigekopf mit Handgriff
  • 3300-3600 Lumen

 

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METZ MECASTUDIO SL-400 SB/UM-KIT II
  • Blitzleistung von 400 Ws
  • LED-Bildschirm
  • Bowens-kompatibel

 

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2. Nutze einen externen Blitz

Wenn du doch mit Blitz fotografieren und trotzdem rote Augen vermeiden möchtest, kannst du einen externen Blitz verwenden. Hier wird der Blitz oberhalb oder seitlich vom Modell positioniert. Das bewegt das Blitzlicht aus der optischen Achse heraus und verhindert die direkte Reflexion durch die Netzhaut. Besonders geeignet für die Vermeidung des Rote-Augen-Effekts sind Aufsteckblitze und Ringblitze.

GODOX TT685IIC
  • Blitzdauer: 1/300–1/20.000 Sekunden
  • Bis zu 330 Blitze bei voller Leistung
  • Ladezeit: 0,1-2,6 s

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GODOX SPEEDLITE V1
  • Runder Blitzkopf
  • Farbtemperatur: 5600 K +/- 200 K
  • Automatischer und manueller Zoom

 

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GODOX ML-150 MACRO RING FLASH
  • Leitzahl: 10 (Meter bei ISO 100)
  • Farbtemperatur: 5600 K ± 200 K
  • Anzahl der Blitze: 300-1000

 

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3. Den Vorblitz oder die „Rote-Augen-Funktion“ deiner Kamera einsetzen

Eine weitere Möglichkeit zur Vermeidung von roten Augen auf deinen Bildern ist das Einsetzen des Vorblitzes. Kurz vor der eigentlichen Aufnahme wird das Motiv „angeblitzt“. Die plötzliche Helligkeit sorgt dafür, dass sich die Pupillen des Modells zusammenziehen und die Fläche der potenziellen Lichtreflexion deutlich verringern. Viele Kompaktkameras besitzen eine „Rote-Augen-Funktion“, die diesen Vorblitz ein- oder mehrmals auslöst und den Rote-Augen-Effekt so vermeidet.

4. Lass dein Modell in eine andere Richtung blicken

Der Rote-Augen-Effekt kann nur auftreten, wenn das Modell beim Fotografieren mit Blitzlicht direkt in die Kamera blickt. Du kannst also auch die zu fotografierende Person bitten, einfach die Blickrichtung etwas zu ändern, um rote Augen auf deinen Fotos zu vermeiden.

Rote Augen entfernen – Bildbearbeitung mit Photoshop, Lightroom & GIMP

Doch was kannst du tun, wenn du auf deinen fertigen Bildern trotzdem rote Augen bei deinem Fotomodel entdeckst? Es gibt viele digitale Bild-Bearbeitungsprogramme, mit denen du rote Augen retuschieren kannst. Wir stellen dir einige davon vor.

Mit Lightroom oder Photoshop rote Augen entfernen? – Das ist ganz leicht. Die Programme bieten ein eigenes Werkzeug dafür, das du ganz einfach anwählen und benutzen kannst. Das spart nicht nur Zeit und ist sehr präzise, sondern ist auch nur eine von vielen hilfreichen integrierten Funktionen, die diese hochwertigen Bildbearbeitungsprogramme bieten.

Wenn du ein kostenloses Bildbearbeitungsprogramm suchst, kannst du auch mit GIMP rote Augen entfernen. Dafür zoomst du die betreffende Augenpartie heran und wählst das Werkzeug „freie Auswahl“, mit dem du die roten Augen nun einkreisen und dann ausblenden, also zur alleinigen Bearbeitung markieren, kannst. Mit dem Pinselwerkzeug kannst du nun vorsichtig die Farbe anpassen bis deine Aufnahme stimmig ist. Achte darauf, den weißen Glanzpunkt im Auge zu erhalten, damit deine Aufnahme authentisch bleibt.