Nikon Z9

Red Bull-Fotograf Jarno Schurgers über die Sport- und Actionfotografie und seine Erfahrungen mit der Nikon Z9

Jarno Schurgers, selbst ehemaliger Snowboarder und Motocross-Fahrer, weiß besser als jeder andere, wie man den perfekten Action-Moment einfängt. Ich sprach mit ihm über seine Fotokarriere, seine täglichen Herausforderungen und seine Erkenntnisse mit der Nikon Z9. “"Ich bin ein sportbegeisterter Mensch und das spiegelt sich auch in meiner Fotografie wieder. Ich liebe Actionsportarten und fotografiere viele Sportler. Genau wie die Sportler, die sich ständig darauf konzentrieren, die Spitze zu erreichen, habe auch ich den Drang, ein bestimmtes Foto oder einen bestimmten Moment perfekt einzufangen."”

Wie alles begann

Im Jahr 2003 kaufte Jarno seine erste Nikon D70, da diese sich am zuverlässigsten anfühlte. Er schoss die schönsten Bilder, ohne auf die Idee zu kommen, irgendetwas Professionelles damit machen zu wollen, er besuchte alle möglichen Veranstaltungen und immer mehr Menschen begannen seine Arbeit zu schätzen. Nachdem ihm Freunde geraten hatten, Red Bull zu kontaktieren, wurde er zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Es folgte ein mehrmonatiges Praktikum in der Zentrale in Österreich, um alle Tricks und Kniffe des Berufs zu lernen. Seitdem darf er sich Red Bull-Fotograf nennen. Nachdem er viele Modelle benutzt hat, arbeitet er jetzt mit der Nikon D5 und den Z-Kameras.

Immer leistungsfähig, selbst unter den schlechtesten Bedingungen

“Als ich mit dem Fotografieren anfing, wollte ich immer perfekte sonnige Fotos mit schönem blauen Himmel. Für ein Mountainbike-Shooting musste ich für 3 Tage in die Schweiz reisen. Es waren drei Tage bei grauem Himmel, extremer Kälte und viel Schnee! Mit den Mountainbikern in kurzen Hosen auf dem Gipfel des Berges habe ich es geschafft, mich anzupassen und viele schöne, unverfälschte Fotos dort zu schießen. Am Ende sind das meine Lieblingsfotos. Als Fotograf musst du dich ständig anpassen und sehen, wie du es mit der Ausrüstung schaffst, die du gerade dabei hast. Die Dinge laufen nie so, wie du sie im Voraus geplant hast. Du musst dich sehr schnell anpassen können und immer Leistung bringen - selbst unter den schlimmsten Bedingungen. Ich befinde mich oft an abgelegenen Orten, zum Beispiel auf einem Berg in der Kälte. Ich dachte immer, ich könnte das mit Turnschuhen und Jeans machen, aber bevor du dich versiehst, zitterst du vor Kälte. Investiere also in gute Kleidung und Schuhe, damit du dich wohlfühlst.”

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Aus Fehlern kann man lernen

Jeder Fotograf hat schon mal seine Speicherkarte zu Hause vergessen, aber was war Jarnos größter Fehler? "Ich habe einmal ein Produktshooting gemacht und hatte am Abend vorher alles im Auto vorbereitet. Als ich meine Kameratasche bei meinem Kunden öffnete, sah ich zu meinem Entsetzen, dass keine Kamera darin war.... Und dann musst du als Fotograf dem Kunden sagen, dass du deine Kamera vergessen hast. Schmerzhaft! Zum Glück war es nicht weit von zu Hause entfernt, aber trotzdem werde ich jedes Mal, wenn ich dorthin gehe, gefragt: "Hast du deine Kamera dabei? Also überprüfe deine Sachen vor jedem Dreh sorgfältig.”

Die Praxis ist manchmal nervenaufreibend

Als Jarno Schurgers gebeten wurde, den Windsurfer und Weltmeister Björn Dunkerbeck für Red Bull zu fotografieren, begann er darüber nachzudenken, wie man Geschwindigkeit in Bildern festhalten kann. Indem er LED-Lichter auf sein Segel klebte, konnte er eine schöne Lichtspur erzeugen und Stroboskope am Strand würden die Aktion der Surfer beim zweiten Vorhang einfrieren. Red Bull gefiel die Idee und im Handumdrehen war Jarno auf einer spanischen Insel. In der Praxis erwies sich diese Idee jedoch als nervig, da die Blitzauslöser aufgrund der großen Entfernung Verbindungsprobleme bekamen. Björn hatte nur eine Stunde Zeit für dieses Shooting und dachte, dass mit jedem Blitz die Arbeit schon erledigt sei, aber es war noch nicht dunkel genug, also begann die Zeit zu ticken. Wir haben uns einen Trick ausgedacht, um im Dunkeln zu fokussieren und Björn an die richtige Stelle zu bekommen. Jetzt war es eine Frage des richtigen Timings. "Ich habe die Kamera im Bulb-Modus benutzt, um eine Verschlusszeit von 1-2 Sekunden zu erreichen, und musste die Kamera mit dem Geschehen schwenken, ohne etwas sehen zu können. Nach ein paar Versuchen war eines der letzten Bilder das richtige - und das, das du hier siehst. Belichtung, Blitz, lange Verschlusszeiten, Fokussierung, Timing... dieser Job hatte einige Herausforderungen. "Ich glaube sogar, dass es eines der schwierigsten Fotos ist, die ich je gemacht habe. Mit der heutigen Technologie wäre diese Aufnahme schon viel einfacher zu machen gewesen. Mit der Z 9 wäre das Fokussieren und Schwenken durch den Sucher viel einfacher gewesen und ich hätte nicht 2 Sekunden lang blind Fotografieren müssen.”

Nikon Z9

“Ich mache gerne technisch anspruchsvolle Fotos und die Technik hilft mir dabei. Um mich zu inspirieren, habe ich auf meinem Handy einen Ordner mit Aufnahmen von anderen Fotografen. Wenn bei einem Shooting noch Zeit übrig ist und es zur Aktion passt, versuche ich, Fototechniken zu kombinieren, damit ich immer noch etwas Interessantes einfangen kann.”

Auf zum Skatepark mit der Nikon Z 9

“Als Nikon mich anrief, um die Z 9 zu testen, konnte ich natürlich nicht Nein sagen. Ich habe mir zwei Szenarien ausgedacht, in denen ich die Kamera testen wollte. Stunt-Aufnahmen mit einem BMX-Fahrer und Speed-Shots vom Rücksitz eines Autos mit einem Gravel-Biker. Was mir sofort auffiel, waren die 20 RAW-Bilder pro Sekunde und sogar 120 bps bei jpg! So hast du unendlich viel Auswahl. Vom Sucher habe ich eigentlich kaum etwas bemerkt, denn alles fühlte sich sehr klar und natürlich an, ich hatte überhaupt nicht das Gefühl, auf einen Bildschirm zu schauen. Und während des Fotografierens gab es keine Ausfälle oder Verzögerungen, wenn ich den Auslöser drückte, was sehr erfräulich ist. Das Gehäuse fühlte sich robust an und war etwas kompakter als das der D6, aber trotzdem waren alle Knöpfe an der richtigen Stelle, sogar die Menüstruktur ist gleich geblieben.”

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Die Kamera wurde früh am Morgen im Skatepark in Amsterdam getestet. Jarno hatte 10 Minuten Zeit, um die Kamera zu beherrschen. Die Sonne begann aufzugehen und Jarno konnte gleich eine schöne Aktion vor dem rosafarbenen, dramatischen Himmel einfangen. BMX-Champion Daniël Wedemeijer begann mit seinen Tricks. "Der kippbare Bildschirm ist wirklich toll, man kann viel leichter nach neuen Kompositionen suchen."

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Das Wichtigste ist für mich natürlich der Autofokus, vor allem bei sehr schnellen Sportarten. Das war fantastisch bei der Z 9 mit der Augen- und Gesichtserkennung und der Motiverkennung." Daniel hat seine Sprünge sogar kopfüber perfekt ausgeführt und die ganze Serie war scharf. "Was bei allen Z-Kameras auch sehr schön ist, ist, dass die Fokussierung auf dem Sensor es dir ermöglicht, bis an die Ränder zu fokussieren. Das konnte ich beim Shooting mit dem Gravel-Biker Thomas Ettema am Abend wieder gut gebrauchen. Ich konnte mich sehr gut auf sein Gesicht konzentrieren, während ich mit der Komposition und einer langen Verschlusszeit spielte, um die Geschwindigkeit gut einzufangen.

Ein paar Tage nachdem ich die Z 9 benutzt hatte, bemerkte ich bei einer Aufnahme mit der D6 im Thialf-Stadion, dass ich bei der Komposition weniger flexibel war, weil die Gesichter der Skater außerhalb der Fokuspunkte lagen, als sie direkt vor mir in die Kurve fuhren. An diesem Punkt habe ich die Z 9 vermisst. Ich fotografiere oft technische Sportarten und dann ist die kontinuierliche Geschwindigkeit und die Verfolgung der Gesichter und Augen wirklich schön. Ich sitze oft mit den Sportlern zusammen und blättere die Bilder durch. Die Athleten sind oft sehr kritisch, wie sie bestimmte Tricks ausführen. Indem sie die Bilder in so kleinen Schritten durchblättern, kann der Athlet sehr gut sehen, ob die Übung perfekt ausgeführt wird. Für den Athleten ist es auch viel schöner, wenn er denselben Trick nicht 16 Mal wiederholen muss, weil ich als Fotograf das Foto nicht perfekt getimt habe. Robustheit ist für mich natürlich auch sehr wichtig. Deshalb habe ich mich einst für Nikon entschieden und in all den Jahren, in denen ich eine Nikon bei Sonne, Schnee, Regen und Wasser benutzt habe, hat sie mich nie enttäuscht.

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Die Zukunft der Fotografie

Auf die Frage, wie sich Jarno die Zukunft der Fotografie vorstellt, antwortete er. "Die Zukunft sieht ziemlich spiegellos aus. Ich bin sehr überrascht von der Qualität der Bilder und auch die Schärfe der Objektive auf dem neuen Z-Mount ist fantastisch. Jetzt kann jeder ganz einfach gute Bilder mit der Z 9 machen. Einerseits denkst du, dass dies eine Bedrohung für den Fotografen ist, aber die neue Technologie bietet wiederum neue Möglichkeiten, Bilder auf verschiedene Arten aufzunehmen und kreativ zu sein und kreativ zu denken. Du musst es noch selbst sehen und deine Idee umsetzen! Ich sehe es nicht als Bedrohung, sondern eher als zusätzliches Werkzeug, um noch weiter zu gehen und kreativer zu denken. Wo man früher mehrere Gehäuse brauchte, ist es wirklich schön, dass man mit einer Kamera immer mehr machen kann. Die Z 9 ist nicht nur die superschnelle Sportkamera, sondern auch die Kamera mit 45 Megapixeln, die es schafft, gleichzeitig extreme Details einzufangen. Besonders wenn ich in die Berge gehe, möchte ich so leicht und kompakt wie möglich packen. Mit der Z 9 in Kombination mit dem 24-70mm und dem 70-200mm habe ich alles dabei was ich brauche.”

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